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trekking tag 2 von VESTADALUR zum DETTIFOSS

und dann ist die kurze nacht auch schon vorbei. im zelt wird es nur mit augenklappen dunkel, draussen bleibt es hier im sommer ja fast taghell. taschenlampe braucht man definitiv nicht!

die schönen neuen zelte haben ihre erste nacht auch prima überstanden, sogar der leichte regen nachts war kein problem (wäre ja auch noch schöner gewesen!).

es geht recht früh los, denn wir müssen heute um die 20km wandern und der rucksack ist immer noch sauschwer. da hätten wir mal besser zu hause ein paar trainingseinheiten mehr gemacht...

zumindest ist das wetter heute gnädiger, mit wolken und deutlich weniger warm könnte man vom perfekten wanderwetter sprechen!

die route führt wieder an der schlucht des JÖKULSARGLJUFUR entlang, auch mal runter und rauf. entweder an völlig bizzaren basaltformationen entlang, dann wieder tiefrote vulkanhügel oder grüne büsche.

oder durch wahrhaftig meterhohes büschelgras, wenn man falsch abbiegt. den weg darf man dann auch gleich wieder 700m retour laufen, wenn man dann endlich am wegweiser ankommt, der so gar nicht auf der route liegt...

so nach 5-6km geht es den füssen an den kragen. die STALLAA, ein EISKALTER bach, muss gefurtet werden. also schuhe aus, latschen an und ab durch die mitte! der bach ist ungefähr 6 meter breit, aber mit jedem schritt fühlt sich das wasser noch kälter an und am ende hat man eingefrorene füsse, die nie wieder auftauen!! boah, das war echt KALT!

am ende müssen dann entscheidungen getroffen werden, es gibt 2 routen, die auf den letzten 6km zum ziel führen: die schwarze route mit klettereinlage und die wanderroute obenher. am abzweig steht ein schild, man soll lieber die einfache route gehen, wenn man schon müde ist und einen schweren rucksack tragen muss. also machen wir das auch. allerdings nur 500meter weit, dann muss ich einfach wieder umdrehen, eine schwarze route auszulassen, geht einfach nicht.

ok, wir trinken noch einen schluck zur stärkung und los! erst mal steil den berg runter und auf ausgesetzten rutschigen wegen am hang entlang. direkt zum geröllfeld mit dicken brocken, über die man mit händen und füssen drüberjongliert. geschafft, bis hierhin noch alles prima.

im tal angekommen, rauscht der wasserfall URIDAFOSS in wenigen metern an uns vorbei und verursacht so eine gischt, dass wir erstens nass werden und zweitens die gesamte nähere umgebung grasgrün bewachsen ist. ferner gibt es moor-artige felder und entsprechend matschige pfützen, die schuhe sinken tief ein, wenn man keinen stein trifft... schon übler.

und wenn man dann so gemütlich weitertrabbelt, steht man auf einmal vor einem steinhaufen mit gelbem pflocken, der haufen ist ziemlich hoch und ganz oben hängt ein dickes fixseil als kletterhilfe. aha, oha, DAS ist jetzt eine andere nummer! hier sollen wir hoch??? also steigen wir in den geröllberg ein, gehen rechts an der seite hoch, alles recht rutschig. der beste teil wartet aber natürlich am ende: am seil hangelt man sich die letzten steilen felsen hoch, jetzt nur nicht loslassen oder mit übergewicht nach hinten kippen! immerhin macht sich der klettersteigkurs jetzt bezahlt und die handgriffe und tritte sitzen. wir kommen also tatsächlich oben an! samt rucksack, keine verluste!

bevor es wieder auf die zielroute geht, dürfen wir noch in knöcheltiefer schwarzer asche weiterstapfen, da kommt man fast nicht voran, berghoch schon mal gar nicht. aber dann ist auf einmal der normale weg wieder da, es rauscht auch schon verdächtig und der DETTIFOSS ist nach zwei wandertagen erreicht!

der mächtigste wasserfall europas ist wirklich imposant, macht einen höllenlärm und es rauschen immerzu unglaubliche wassermengen über die abbruchkante, ein tolles spektakel!

nur wenige hundert meter wäre noch der wasserfall SELFOSS, aber den heben iwir uns für morgen auf. es wir allmälich zeit, den zeltplatz am dettifoss zu suchen und feierabend zu machen.

auf dem riesigen und fast leeren parkplatz ist es gar nicht so einfach, das mickrige schilchen zum zeltplatz zu finden und letztlich muss man noch recht weit gehen. dann landet man in einer kleinen senke, dort steht ein fast leerer wasserkanister und eine rastbank, der rest ist mehr oder weniger flache aschenwüste. hier soll man zelten???

inzwischen ist es recht windig, so dass sich das zelt aufbauen etwas hinzieht, entweder fliegt die plane weg oder schlägt um oder oder oder. im sand äh in der asche bleibt kein hering stecken, also werden alle schnüre an scharfkantigen steinen angebunden. irgendwie klappt es dann doch, aber schon jetzt ist mehr asche im zelt als draussen...

das abendessen geht auch schnell, wasser kochen, in die tüten einfüllen, 5 minuten warten, fertig. das zeug schmeckt sogar richtig gut!

der wind lässt nicht so recht nach und mit jedem windstoss haut es eine neue ladung asche ins zelt. das moskitonetz ist halt nun mal nicht asche-dicht..

vorsorglich decke ich bei mir alles mit der regenjacke ab, dann die ohrenstöpsel rein in die ohren, einfach augen zu und BUBU!!!

 

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