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ausflug nach REYKJANES und nachschlag am VULKAN

moin! kurze nacht... am campingplatz in grindavik wimmelt es von vulkan-touristen, ist aber auch zu praktisch... leider kann man keinen platz vorreservieren... aber bezahlen müssen wir noch, auf der suche nach der rezeption fahren wir exakt einmal im kreis und halten wieder genau da, wo wir weggefahren sind, nämlich vor der rezeption. toll gemacht, gut gelacht.

wir lachen gleich nochmal, als das erste cafe am hafen noch zu hat. oder immer zu hat? also die öffnungszeiten sind hier eher so eine art "idee". vielleicht hat auch corona ein paar läden zerstört...

dann fahren wir halt zum HÖLLU, da waren wir schon mal und das ist so ziemlich eines der besten bistros, die man sich vorstellen kann. frühstück wird mächtig, mit grpnem smoothie, hausgebackenem brot mit cranberries, belegt mit avocado und rührei und pesto-öl. eieiei... natürlich kaufen wir noch so ein brot zum mitnehmen und werden davon noch die nächsten tage lecker zu essen haben!

am tage geht es heute um die halbinsel REYKJANES. immer entlang der küste. mit zwischenstopp am flughafen-shopping-center, um schnell noch was einzukaufen. hier offenbart sich dann wieder so ein bild... das mit dem freundlichen service ist hier noch nicht angekommen, ausnahmslos ALLE personen sowohl im supermarkt als auch in der apotheke sind lahmarschig und mies gelaunt und machen auch keine anstalten, sich auch nur eine sekunde mehr mühe als unbedingt nötig zu geben. keine ahnung, was da am flughafen für mikrowellen flimmern, aber ich muss hier weg. in der apotheke hatte ich nach warz-up gefragt und konnte kaum an mich halten, wie die dame in zeitlupe nach dem zeug sucht und im prinzip ihren eigenen laden nicht im griff hat. haben wir nicht, dreht sich um und geht einfach wieder. danke, dann eben nicht.

besser, wir fahren wieder durch die pampa, halten überall an, schauen auf's meer und naturpools, gehen einen kleinen krater hoch mit roter scherben-lava und kommen so an den letzten zipfel am ort GARDUR an. dort stehen gleich 2 leuchttürme, leider beide geschlossen. da es immer mal regnet, machen wir es uns im crossi gemütlich, essen eine scheibe brot und schauen den leuten zu, die hier vorbeikommen. entweder schick angezogene, die sich im museums-restaurant zum essen treffen, oder die mit den meterlangen teleobjektiven. die tummeln sich immer mehr auf den felsblöcken und jetzt werde ich aber neugierig. liegt da vielleicht wieder ein toter wal? zum glück nein, es sind jede menge seevögel und die fotografen wollen einige ergattern. das erzählt mir dann der engländer auf deutsch, der auf island lebt aber in deutschland im norden vermutlich stationiert war. mit dem nummernschild WW konnte er zwar nichts anfangen, aber st. goar und boppard waren bekannt.

langsam wird es zeit, wieder zurück zu fahren. schon von weitem, also hier eigentlich von überall, sieht man die riesige hohe wolke, die der krater immerzu von sich gibt. ist keine asche drin, nur dampf, gase, gift... als wir richtung parkplatz fahren, sehen wir schon, dass die lava nun wohl den bereich von gestern erreicht hat, wo es zum überschwappen kommen könnte. boah!

aber erst mal parken... alles voll heute! nix zu machen, kein wunder, es ist freitag und jeder der zeit hat, kommt heute her. wir nehmen den unteren parkplatz, da muss man genauso 1000 kronen bezahlen und 3 meter weiter gehen, aber alles trotz grobem schotter wie immer kein problem für unseren crossi.

wir gehen los und wie wir uns das schon dachten, weg A ist nun nicht nur geschlossen, sondern richtig dicht. unten am abzweig stehen 3 ranger, die dafür sorgen, dass man brav auf B geht und nicht doch noch leichtsinnig richtung A abbiegt. wäre aber auch echt blöd, gibt jedoch genug bescheuerte...

wir gehen also den bekannten B hoch, also wieder lange durch das rutschige tal und dann ein fetter steiler anstieg mit fixseil. oben ist es schon fast dunkel. das gleich prozedere: sitzkissen positionieren, warm anziehen, noch was futtern und SCHAUEN. in der dunkelheit ist es hier nicht dunkel, denn die glühende lava leuchtet und auch aus dem krater kommt gelb-rot-leuchtender dampf. man braucht hier oben keine taschenlampe, alles wird leicht angestrahlt!

das spektakel ist einmalig. die lava fliesst unvermindert schnell und dauernd kommt was nach. normalerweise entleeren sich lava-blasen und dann ist schluss. hier aber scheint die lava direkt nachzufliessen aus 20km tiefe. wie lange das nun fliessen kann, weiß keiner, kann noch jahre dauern oder auf einmal aufhören. über hunderte von metern können wir die lava-flut, die sich durch das tal schlängelt, sehen und hören. es knistert immer mal wieder, wenn die oberfläche bricht. oder wenn am rand wieder etwas wegbrennt. oder auch das laute gegrummel vom krater. alle paar minuten gibt er sprichwörtlich GAS und dann geht auch die tonspur auf volle pulle.

es wird kalt heute, trotz dickester handschuhe müssen wir dann wieder los. den weg B mit taschenlampe runter schaffen wir auch ganz gut. es gibt immer noch genug leute, die entweder nur mit handy-licht oder mit gar nichts losgehen. voll die profis.  oder russische horden von männern, die mit bier in der hand zur party wollen. oder stylische helden mit weissen sneakern...

wir sind schon fast wieder beim abzweig, da sehen wir, wie die lava am alten weg A nun richtig deutlich über die kuppe macht. erst optisch, später kommen auch die ersten bröckel angekullert. es ist fast genau mitternacht, also die polizei, die mit 3 fahrzeugen oben am wall steht, mit blaulicht den rückzug antritt und die touris den weg runterscheucht. die haben tatsächlich schiss, dass gleich der grosse grill angekrochen kommt. natürlich müssen ein paar deppen oben bleiben, aber die werden später von der polizei noch in emfang genommen.

wir haben zeit, der campingplatz wird auch heute nacht wieder voll sein, also schauen wir uns noch eine zeitlang an, wie immer mehr lava über den berg kriecht. natürlich folgt auch eine zähe und träge lavamasse der schwerkraft, insofern ist es mehr ein überschwappen als über den berg drüberkriechen. immer mehr leuchtend gelbe lava überflutet nun die kante und macht sich breit. in metern gesprochen: vielleicht 50 meter in der breite und 10 in der länge. da sind wir gestern nacht noch hergegangen!

nun ist der berg eingenommen...

sehr beeindruckt, wackeln wir zum crossi, fahren nach grindavik und stellen uns heute auf die zelterwiese zu den anderen campern, schmeissen noch die standheizung an und essen zur feier des tages noch die furchtbar leckeren dinger auf: brezelteig, knusprig mit füllung von erdnussbutter... der hosenbund wird uns platzen...

krater bei nacht

seemannsfrau in gardur

gelber turm in sandgerdi

mammut in der pampa

friedhofstor in sandgerdi

vulkan bei nacht mit blick auf das ende der rampe von weg A

museums-kutter in gardur

bushaltestelle bei gardur

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