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heute vor 2 jahren (13.7.)... oder... BOARDING!!!!!

tadaa!! hochzeitstaaaag!!! und diesmal können wir das mit einem tollen ereignis befeiern: wir besteigen heute die fähre nach island!!!

aber alles eins nach dem anderen ;-)

und immer schön LANGSAM, so langsam wie hier das internet an board ist... und weil es so ist, ist der text auch schon wieder futsch, also alles VON VORNE... GRRR

ok, wir werden heute morgen früh wach und weil wir das aufstelldach zu testzwecken unten gelassen hatten, kommen wir sehr früh los vom campingplatz in HIRTSHALS.

und sind natürlich viel zu früh an der fähre... so früh, daß die uns wieder wegschicken, weil gerade noch eine fähre nach norwegen beladen wird.

na gut, nicht schlimm, also ab zurück in den ort! dort landen wir beim bäcker an der hauptstrasse und holen uns belegte brötchen und tasse kaffee. es ist schönes wetter und angenehm warm, also sitzen wir draussen.

die brötchen sind monsterriesig und leider liegt unter meiner käseschicht noch eine schicht schinken, nee, das mag ich dann doch nicht, also umtauschen. mangels vegetarischer variante gibt es dann schon am morgen ein thunfischbrötchen...

immerhin kommen wir dann los und landen in einem riesen haufen von autos und anderen gästen, die alle auf die MS NORÖNNA wollen, also auch radfahrer mit vollem gepäck!

im großen feld vor dem check-in sieht man alles an fahrzeugen, vom kleinen camperle bis zum expeditions-lkw ist alles dabei, einzelne leutchen und ganz gruppen, gewagte poröse konstruktionen und schicki micki dinger zum angeben. die düsseldorfer messe kann einpacken.

am check-in fragt uns keiner nach dem PCR test aus kassel (aha?? 120 euro umsonst verbrannt???) und wir werden im auto zum hofeigenen PCR test geschickt, danach wieder in die schlange.

letztlich dauert es ein wenig, aber am ende fahren wir auf deck 4, werden superspitzenmäßig beim einparken angewiesen und können schon kurz darauf unsere kajüte #5001 beziehen. zwar ganz am anfang im flur, aber je weiter hinten desto besser!

ein bett steht rechts auf der erde, nummer zwei klappt man nachts runter, alles für 2 nächte ist vorhanden und durch das fenster kann man auf die see schauen.

jede tür ist mit einem fisch beklebt (also eine zeichnung) und das schiff gehört dem volk von FARÖER, deshalb stellen wir auch gleich mal die zeit um eine stunde zurück.

pünktlich abfahrt!

die see ist ruhig, wir sitzen erst mal stundenlang oben auf deck 10 in der sonne, trinken einen schluck (also 1 glas bier hat 0,75 liter) und knabbern chips. um 18 uhr gibt's buffet im bistro und nach einem weniger leckeren absacker dosenbierchen (LUNDI oder schaf) in der bibliothek geht es schunkelig ins bububettchen!

- der hafen von hirtshals ist übersichtlich, trotzdem waren wir uns total unsicher, ob der check-in korrekt ist, weil sich mehrere fährgesellschaften das gelände teilen

- noch am abend sagt der kapitän durch, dass alle PCR test in hirtshals negativ waren (haben wir nicht gehört, aber die rezeption weiß ja auch bescheid)

- auf deck 5 gibt es einen universalsupermarkt, klamotten, kitsch und zuckerwaren, auch ein schluck wasser. 500ml kosten 1,62€... wir hatten ja wasser dabei, aber letztlich muss man immer mal einen schluck nachkaufen. tja, günstig ist anders!

- internet kann man stundenweise buchen, ich hole mir 36 stunden für schlappe 18 euro. letztlich kann man ja doch nicht so ganz verzichten...

 

2019:

(2019)

RACETIME!!! Jetzt erlaube ich mir mal copy&paste, da es hierzu schon im Sommer einen „Kurzbericht“ gegeben hat... voila!

 

Es zog uns nach Island, Anschnuppern, wie es da wohl so ist. Und wenn man schon mal da ist, wird auch gleich das Trail-Running-Angebot ausgenutzt. Gar nicht so einfach, die Startplätze sind begrenzt und begehrt, da musste ich dann im Vorfeld recht pünktlich auf den Anmeldebutton drücken, was aber glücklicherweise in beiden Fällen geklappt hat. Somit wurde der kurze Urlaubstrip von diesen beiden Laufveranstaltungen eingerahmt: FR 5.7. Eco Trail Reykjavik, 45k und SA 13.7. Laugavegur Ultra 55k.

 

 

Und nun die Kurzfassung zum Laugavegur Ultra Trail am 13.7.2019, am besten Stichworte...

 

- Startnummernzeugs gibt es DO oder FR, muß man vorher in REY abholen und 1000 Formalitäten erledigen: Shuttle? Warmes Zielessen? Besuchertickets? Bezahlen! Dropbag abgeben (wird gewogen, max 3 kg), 12 Seiten Teilnehmerinfos entgegennehmen, Startnummer holen, Chip holen und aktivieren, tolles warmes langärmeliges Shirt in Empfang nehmen...

 

- Hier treffe ich auch nochmal den Ivar vom EcoTrail und er spendiert mir ein Finisher-Shirt von letzter Woche, habe ich wohl verpeilt... Schickes Teil, wird sogleich eingesetzt!

 

- SAMSTAG: Wecker rappelt um 3:30, alles ist vorgepackt, anziehen und Männe bringt mich zum Eisstadion, da fahren um 4:30 die Busse ab. Es ist trocken und sieht gut aus! Ich steige in den blauen Bus und sitze fast ganz vorne. Jeder der 8 Busse hat eine Begleitung aus dem Helferteam und wir bekommen diverse Ansagen, alles 100% vorbereitet, sehr ordentlich!

 

- Unterwegs gibt es noch eine Frühstückspause, hier habe ich genügend Zeit, mein eigenes Grünzeug (Smoothie, Brezel und HAFERRIEGEL aus BONN, die es hier ÜBERALL zu kaufen gibt!!!??!!) zu verspeisen und gemütlich eines der 20 Dixies zu besuchen. Endlich mal keine lange Schlange...

 

- Dann geht es offroad weiter und die Landschaft wird schon interessanter, kann man eigentlich kaum beschreiben: Vulkane, in allen Farben und Formen, mit oder ohne Schnee, mit oder ohne Bewuchs (Gras, Moos), Asche, Lava, Obsidian... Überall steigt heißer Dampf auf, Bäche, heiße Tümpel, krass. Wir holpern 40km über die Piste, das ist megageil!

 

- Ankunft in Landmannalaugar, einem Camp und der Start des Wanderweges LAUGAVEGUR, 55k durch die Pampa. Auch hier wieder 20 Dixies!! Ich ziehe schnell noch meine halblange Hose aus, die kurze muß und wird reichen. Es ist noch frisch, aber kalt ist anders, die Handschuhe bleiben heute sogar aus.

 

- Der Start ab 9 Uhr erfolgt in 4 Gruppen und alle 5 Minuten. Kurz vorher wird noch die Pflichtausrüstung geprüft (Pfeife und Goldfolie) und dann geht es los!! erst mal Stau vor dem ersten Aufstieg , ha ha, fast 3 Minuten sind futsch, das ärgert mich dann doch... Mein Zeitbudget ist nämlich knapp und ich bin schneckenlahm, es gibt unterwegs 2 harte Cutoffs ohne Gnade und im Ziel sollte man auch pünktlich erscheinen. Also verkneife ich mir LEIDER LEIDER von Anfang an das Bildermachen. Ein kurzer Blick muß reichen, sonst verkacke ich die Zeit.

 

- Es ist POSTKARTENWETTER. Die Ausblicke sind der Oberhammer, so was habe ich noch nicht gesehen. Die Vulkane leuchten heute morgen in ALLEN Farben, die Minerale geben sozusagen den Ton an: rot gelb grün lila braun schwarz, dazu weiß und blau vom Eis. Immer wieder heißer Dampf, auch auf dem Weg, stinkt teilweise nach Schwefel. Die Sonne lacht. Die Landschaft ist ein Ölgemälde in Echt, auf den ersten 25 Kilometern gibt es so viel zu sehen, so unterschiedliche „Gebilde“, es ist grandios! Das Wetter spielt aber auch wirklich mit, so ein Glück muß man erst mal haben...

 

- Oben auf dem höchsten Punkt gibt es null Nebel, es ist kaum kalt und die vielen Schneestücke machen Spaß (vor allem abwärts, einfach rutschen lassen YEAH!!!). Die Steigungen an sich sind eh schon übel, aber immer wieder müssen Spalte durchschritten werden, macht jedesmal 5-10 Meter runter und wieder rauf, ein echter Knaller. Vor allem der steile Downhill mit etlichen 100 Metern ist mega. Ich habe wohl noch etwas La Palma in den Beinen, aber diesmal POSITIV!! Auf jeden Fall kann ich ALLE überholen  ;-) und hab den meisten Spaß, wenn es in der tiefen Asche senkrecht runterrutscht, so geil!

 

- Später wird die Landschaft dann „normaler“, dafür gibt’s ordentlich Lava und jede Menge Bachdurchquerungen. Bei KM27 queren wir einen recht tiefen Bach (geschenkt, wenn es normal geregnet hätte, wäre ich allerdings abgesoffen) und es wartet der Dropbag. Hemd und Schuhe werden gewechselt, perfekt.

 

- Die Anstiege sind jetzt eher weniger geworden, man kann mehr laufen (wenn man noch kann höhö). Die beiden Cutoffs hat man ja immer im Nacken, den ersten schaffe ich mit +23 min und beim zweiten schon knapper mit +10 min. Egal, Hauptsache geschafft! Die ziehen hier gnadenlos raus, das wollte ich auf keinen Fall.

 

- Zum Ende werden die Bäche wieder mehr. Also wird auch das zweite Paar Schuhe wieder patschenaß, was soll ich sagen: es macht SPASS!!! Vor allem die Blicke der Wanderer, die sich vor jeder Pfütze die Wanderstiefel ausziehen und dann kaum glauben können, daß die Läufer die Bäche einfach so kurzerhand durchstapfen und weiterlaufen. Unbezahlbar!

 

- Und dann, nach 9:04h, bin ich sogar pünktlich (+11min) im Ziel, YEAH!!! Ein Trubel hier! Es gibt eine hübsche Medaille und das ganze Gelände ist durchorganisiert. Ok, geschafft, juhu!! Ab in die Dusche!! Hier wird’s lustig, bewaffnet mit 50*100cm Handtuch suche ich die Duschen, vorbei am Männerzelt... weiter vorbei am Siegerehrungszelt.... noch weiter vorbei am großen Vorplatz zur Essensausgabe... ah, da sind sie ja!! Hier darf ich dann leider Schlange stehen, es zieht leicht frisch und ich bin froh, als ich endlich im heißen Wasser stehen darf. Schnell waschen und dann wieder der Rückweg... Vorplatz, großes Zelt, Männerzelt... Naja, man darf halt entweder nicht so blöd sein, und das große Duschtuch aus Platzgründen einsparen oder eben nicht so pingelig...  ;-)

 

- Nun löse ich noch meinen Essensgutschein ein (alles wird über das Armband, das man tragen muß, geregelt). Es gibt vegane Lasagne mit Salat. GRÜNZEUG!!! Ein seltener Anblick hier auf Island, ich schlage zu juhu.

 

- Dann noch bissi babbeln hier und da und los zum Rückbus. Die Fahrt dauert ja noch über 3 Stunden, ich muß jetzt nicht bis in die Puppen Party feiern. Im Bus kriege ich wieder Poleposition und erfahre gerade noch im letzten Moment, daß ich im falschen Bus sitze. Uahhh!! Glück gehabt!!! Nix wie raus und rüber zum nächsten... Es geht auch sofort los und die Fahrt ist der Kracher. Offroad sowieso, aber dann die Furten, eine wahnsinniger als die nächste!! Und es hat ja noch nicht mal viel geregnet diesen Sommer... keine Ahnung, wie das bei Regen gehen soll, aber nach 10 Furten höre ich zu zählen auf und genieße die Show!! Einmal wird der Bus sogar an einen LKW angeknotet und bei der Überfahrt gesichert. Die Strömung reißt den Bus völlig aus der Spur, das ist echt krass hier. Kein Wunder, daß die hier alle Monstertrucks fahren!

 

- Als die Piste endet, fängt es zu REGNEN an. Was soll man dazu sagen, so ein Glück... es ist wirklich kaum zu fassen.

 

- Nach 3,5 Stunden, weil es noch eine Pinkelpause gibt und der Bus auch auf Sonderwünsche anhält (was ich eigentlich total gut finde, hier regt sich niemand auf), kommen wir wieder am Eisstadion an, es nieselt und ein riesiger Regenbogen leuchtet nachts um 22 Uhr in der hellen Nacht. Was für ein Anblick!

 

- Männe ist auch schon da, sogar der Dropbag ist schon zurück, also besteht Hoffnung, daß meine nassen Schlappen nicht noch zu gären beginnen... im Guesthouse schnappe ich mir die Tageszeitung und stopfe alle 4 Matschstücke (Schuhe?) schön aus, vorsorglich bleiben die Latschen heute mal VOR der Zimmertür...

 

- Ja Fazit: irre teuer der Lauf, kein Wunder, wenn ich überlege, wie die das ganze Zeug alles durch die Pampa transportieren müssen, nicht nur die Dixies. Irre perfekt überorganisiert aber das macht nichts, man mußte sich um nichts Sorgen machen. Irre geiler Lauf, die Strecke unbeschreiblich, die Landschaft einfach nur zum Niederknien. Ich bin froh, den ganzen Aufwand betrieben zu haben, das war es wert und hat Riesenspaß gemacht!! Island 12 Punkte!!

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