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endlich sind wir am VULKAN!!

bis 8 uhr wird heute ausgeschlafen!! und dann gibt's ein fettes frühstück aus allem, was noch da ist: eine fertigmischung pfannkuchen mit hafermilch und marmelade, ein knäcke ist noch da und die restlichen weintrauben passen auch noch gut dazu. die bude stinkt nach fett, kein wunder, hab ich doch die restliche margarine verbraucht und induktion sei dank, das meiste ist überall hingespritzt... da hat sich das schrubben hinterher echt gelohnt...
wir sind auf jeden fall pappesatt und haben uns nun auch mal die berühmten pfannekuchen selber gemacht. käme mir daheim nie in den sinn, viel zu viel sauerei!!!
pünktlich um 10 uhr verlassen wir die schöne ferienwohnung wieder und fahren richtung westen. das ist jetzt schon ein bischen hin und herfahrerei seit einigen tagen, aber die perfekte runde um die insel ist immer mit ein paar extra schleifen verbunden...
sehr spontan biegen wir kurz noch ab und schauen, was die fähre nach vestmanneyjar so macht. naja, sie liegt im hafen und die autos warten auf einlass. mit dabei der kleine toyota von florian und annika! die beiden gucken nicht schlecht, als wir schon wieder aufkreuzen ;-) kurzer schnack und dann geht es aber los!
nun schlängeln wir uns richtung vulkan. natürlich nicht ohne einen weiteren kaffeestopp im kaffihus in selfoss. in dem gelben haus neben dem supermarkt, da wo wir schon mal waren. ein wirklich toller ort! und zur mittagszeit auch gerammelt voll, die einheimischen gehen hier zur mittagspause hin und die salat sehen sehr verführerisch aus!! schade dass wir uns schon kuchen geholt hatten...
weiter nun an der strasse 34, immer an der küste entlang. allerdings sieht man diese nicht immer. dafür aber manchmal eine lagune, etlichen fischfabriken und zuchtstationen und jede menge uralte LAVA. die liegt hier in klumpen rum und ist oft ganz dick mit grauem moos bedeckt. das sieht fantastisch aus!
neben der strasse schlängelt sich dann auch ein nagelneuer radweg entlang. mal tippitoppi asphaltiert, mal schotter. mancher feldweg wird neidisch. zumal der weg auch kilometerlang beleutet ist! also energie ist hier wohl genug vorhanden... sieht nach verschwendung aus, zumal hier wohl eher nicht sooo oft sooo viele radfahrer entlang kommen...
wir steuern die strasse 427 an, das ist die nach grindavik und die mit den 3 parkplätzen zum VULKAN! von osten kommend lassen wir die ersten beiden parkplätze aus und biegen in nummer 3 ein, der scheint uns richtig. der ist auch am vollesten...
man zahlt hier pro kalendertag 1000 kronen, so um die 7 euro. am eingang muss man dazu einen code einscannen und landet auf einer bezahlseite. einfacher geht fast nicht. ob eine kamera alles kontrolliert, keine ahnung, wir entrichten unseren obulus und gut ist!
vor lauter bezahlen verpassen wir fast die chance, noch schnell auf klo zu kommen, denn der grosse laster mit dem dixi-sauger ist rückwärts rangefahren und beginnt, die total vollen 4 "toiletten" leerzusaugen. da ist echt arm hier, ein riesen parkplatz, fette parkgebühr, aber nur 4 dixis und da ist ein vollgeschissener als das nächste... das geht auch besser...
es ist noch hell und wir gehen mal los. bepackt mit ALLEM: regensachen, warme jacke, verpflegung, fernglas, fotokram.
vom parkplatz aus geht es los und dann kommt wegweiser 1: rechts nach C, links nach B und das A ist schon durchgestrichen. oha! wir nehmen B, das ist der längere weg mit sehr steilem teil samt fixseil im rutschigen hang, aber man kommt an den krater sehr nahe dran.
kurz drauf der 2. wegweiser mit links nach B und rechts war mal A. auf beiden wegen laufen leute in beide richtungen, wie kann das sein? wir sind mal ganz deutsch und bleiben auf B. zur belohnung rutscht paul gleich mal aus auf einem matschhüppel und schlitzt sich den daumen auf (1mm). wir müssen nix amputieren, aber der finger ist beschädigt.
der rest des weges ist dann unfallfrei nach oben und dort tut sich dann ein toller anblick auf. der vulkan mit seiner riesigen dampfwolke und unterhalb fliesst die glühende lava in wassergeschwindigkeit von links nach rechts.
es blubbert und spritzt in der lava, machmal tun sich pfannkuchen-artige lava-ströme auf. wenn man bis an die kante vom aussichtsberg geht, spürt man manchmal die hitze und kann das knistern hören. falls mal alle anderen 100 touristen still sind und nicht gerade eine dieser nervigen drohnen rumfliegt. echt ne krätze diese dinger, die versauen einem echt die stille und das geknister der brechenden lava.
wir richten uns ein, haben sitzkissen dabei und ziehen alles an, was wir dabei haben. denn das schöne wetter täuscht, es hat höchstens 8 grad und der wind ist kalt, wenn auch zum glück nur sehr schwach.
der vulkan brodelt ca 8 mal pro stunde, dann fängt er an zu grummeln, die wolken werden immer riesiger, dampf ohne ende kommt aus dem krater rausgeschossen und für ein paar sekungen klatscht die überkochende lava meterhoch umher. machmal sieht man sogar ein paar spritzer und hin und wieder werden solche spritzer aus dem krater geschleudert, bleiben draussen auf dem berg liegen und leuchten noch minutenlang rotglühend nach. irre.
nach 2 stunden wir es uns zu kalt und wir gehen wieder zum auto. plan ist: was essen, was ausruhen, was dicker anziehen und wieder rauf zur dunkelheit!

gesagt, getan. jetzt kommen die übrigen tüten trecking-food zum einsatz, heiss wasser rein, tüte zuknipsen, 5 minuten warten und fertig ist das nudelgericht oder das risotto.

wir gehen wieder los, dass wir berg hoch noch im hellen kommen und dann im dunkeln die lava sehen. an der kreuzung zum weg A kommen uns welche entgegen, die uns mehr oder weniger in den gesperrten weg A zwangsempfehlen. immerhin stehen ja schon rangerautos rum und das gelbe flatterband ist auch nicht für show angebracht worden. und was machen wir? wir gehen wie alle anderen nach A. also was davon noch übrig ist. denn vor 2 tagen wurde hier der letzte abschnitt im tal von der lava überflutet und nun ist der weg A nicht mehr da, nur noch die rampe. der weg ist jetzt nicht mehr so weit und schon bald stehen wir auf dem ersten lava-lookout. man hat hier schon einen kleinen wall aufgeschüttet, damit die lava nicht drüberfliesst (was der aber herzlich egal ist). nebendran kann man noch den feldweg hochgehen, der sich im zickzack den berg nochwindet. und immer hat man blickkontakt auf die rote lava, die echt nur wenige meter entfernt heranfliesst und heranbröckelt. noch ist hier alles ziemlich sicher, es ist schon wärmer, aber letztlich gehen wir immer höher als die lava und bergauf fliessen kann sie auch nicht. trotzdem ist das hier schon echt nah dran! man könnte jetzt noch am hang runtergehen und sich die füsse aufwärmen, aber wir suchen uns lieber einen schönen aussichtspunkt. wie immer dabei sind unsere 1 euro styropor-matten (die man im garten für die knie nimmt, geniales reisematerial!!!), unsere regensachen gegen den wind und warme klamotten sowieso. kamera und schof goldmann sind im auto, geblieben.

unser aussichtspunkt liegt weiter weg vom eigentlichen krater, aber man sieht jetzt um so schöner, wie die lava unterhalb vom krater raussprudelt und unaufhörlich den hang entlangfliesst. alles ist knallrot! ab und zu öffnen sich lava-schlitze und aus dunklen "kälteren" oberflächen drückt es "pfannkuchenteig" raus und es wird richtig spannend... wie weit kommt die pfütze? so bildet sich letztlich eine schicht nach der anderen, damit wächst der lava-schichthaufen immer mehr und irgendwann ist dann halt auch mal der rand vom berg erreicht und es wird über dem berg drüberschwappen. hier und heute aber noch nicht.

wer total überschwappt sind die amis, die in scharen und tourengruppen hier ankommen und völlig aus dem häuschen sind. natürlich vor uns rumstehen und keinerlei gefühl zeigen für die tolle stimmung, die man besser in RUHE geniesst. statt dessen sind die tussis völlig aufgedreht. zum glück haben die touren meistens nur ein paar minuten eingeplant und hauen schnell wieder ab.

wir schauen uns die show ziemlich lange an, bevor es dann doch kalt wird und wir den gleichen weg zurücknehmen.

jetzt sieht das beim zickzackweg schon ganz anders aus! es ist deutlich mehr lava angekommen und man sieht förmlich, wie diese auf den erdwall zukrümelt. wenn die lava da drüberkommt, kann sie ungehindert den fahrweg runterfahren und wird dann über kurz oder lang erst den parkplatz und später die 427 auffressen. mal sehen, wann das in der zeitung zu lesen sein wird.

heute nacht ist aber noch luft und etliche leute springen doch etwas zu dicht am lavarand rum. muss jeder selber wissen. wir schauen von oben zu, merken aber schon, dass hier schon bald kein entkommen mehr sein wird. nur noch ein paar stunden vielleicht, dann ist die stelle hier mit fussbodenheizung ausgestattet...

man soll ja gehen wenn es am schönsten ist. genau das machen wir und sehen noch beim zurückschauen, wie man schon die lava herannahen sieht.

einziges manko in dieser nacht: ich habe die stirnlampen, die auf der checkliste stehen, nicht eingepackt. warum auch, im sommer wird es ja nicht dunkel... aber sommer war vor 2 monaten! nun müssen wir mit unseren taschenlampen manuell leuchten, klappt aber bestens.  wir finden den weg ohne probleme zurück... (man kann hier eh nicht falsch gehen, denn es gibt immer eine schlange an leuten, die gerade HIN gehen und die anderen, die wieder ZURÜCK trabbeln...)

um 00:29 kommen wir auf dem campingplatz in grindavik an. der ist natürlich rappelvoll, auf die idee mit camping sind wohl auch andere gekommen... eine parklücke vor dem klo ist noch frei, wir klappen noch das wohnzimmer zur schlafhöhle um, dach bleibt eh unten wegen lärm, kälte und wind. und dann sofort BUBU!!!

was für ein erlebnis! auf jeden fall alles richtig gemacht, gleich noch den abend dranzuhängen und sich das spektakel in der nacht anzuschauen!!!

kaffi krus in selfoss

vulkan bei nacht

auch verbrannt: pfannkuchen mit rhabarbermarmelade

ranger auf rampe weg A, riesig der toyota!!

kirche in selfoss

lava-feld bei nacht auf dem weg nach A

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