die nordlichter lassen uns nicht in ruhe, weil wir einfach keine zu sehen bekommen. laut wetterkarte könnte es im norden was geben, aber hierfür echt 250km fahren? und am nächsten tag in
schlechtem wetter zurück? das ist quatsch und dieser plan wird verworfen.
wir fahren lieber locker und gemütlich ins hinterland von egilsstadir und erkunden den LAGARFLJOT. das ist ein fluss-see-ding, ein bischen wie loch ness. hat im übrigen auch sein eigenes
ungeheuer, einen wurm, darin wohnen. den sehen wir genausowenig wie nordlichter höhö.
also lagarfljot, heute im hellen und andersrum gefahren! natürlich halten wir am HENGIFOSS an und machen uns auf den weg nach oben. so um die 300 höhenmeter werden es schon sein, bis man erst am
mittleren wasserfall LITLANESFOSS vorbeikommt und dann ganz oben den 3.höchsten wasserfall islands erreicht.
der litlanesfoss ist wunderschön, er hat eine einrahmung aus basaltgestein, aber wie! sieht richtig toll aus! der hengifoss überrascht mit einsamkeit. zumindest für 10 minuten, bevor die nächsten
horden anrücken und sich durch rutschigen matsch und nasses bachgestein heranstöckeln. hier ist einfach nichts mehr sicher vor den touristen ;-)
die sind teilweise noch zu blöd, die gatter hinter sich zu schliessen, reicht wohl nicht, wenn es dort noch auf einem schild daneben beschrieben steht...
unten am parkplatz finde ich dann noch einen echten schatz: im riesigen flaschenkorb, der schon voll ist mit isländischen pfandflaschen (die mich aber überhaupt nicht interessieren), liegt ganz
unten eine deutsche wasserflasche!!! das lassen ich mir nicht entgehen und werde diese 25 cent sicher nach hause bringen!!!
wir müssen uns natürlich nach soooo einer langen wanderung (4,5km) sofort stärken und fahren gleich mal rüber nach SKRIDUKLAUSTUR. ein ehemaliges klostergelände und später dann wohnsitz eines
berühmten autors, der Gunnar Gunnarson. das haus sieht toll aus und ist ganz anders erbaut als alle anderen hier auf der insel. man kann die räume besichtigen und wir machen sogar bekanntschaft
mit VR, diesem lustigen ding namens virtual reality.
die museums-frau ist supernett und freut sich, dass sie uns alles zeigen und erklären darf. am ende landen wir im souvenirshop und ich kaufe das buch "Advent im hochgebirge", paul holt sich eine
bebilderte islandkarte. das alles wir in eine papiertragetasche gesteckt, die von unserer gut gelaunten museums-dame im winter selbst genäht wurden. genau, genäht! aus den alten prospekten aus
dem vorjahr, trageriemen ist aus wolle vom hiesigen schaf. besser geht echt nicht!!
der duft nach gutem essen lockt uns schliesslich ins erdgeschoss, wo es jeden mittag ein hervorragendes buffet gibt. wir fackeln nicht lange und nehmen platz. die speisen sind alle hausgemacht
und aus zutaten von nebenan oder zumindest der region. gerade noch rechtzeitig können wir unsere teller füllen, bevor eine amerikanische gruppe über den tisch herfällt. es schmeckt uns bestens,
klare empfehlung! wo werden hier noch die kartoffeln selbst angebaut? oder das tomatenpesto selber gemixt? tolle location!
das SKRIDUKLAUSTUR ist übrigens auch der ZWEITE ort hier auf island, wo man beim eintritt noch eine echte eintrittskarte bekommt. unsere ersten echten tickets gab es in siglufjördur im herings
museum.
es ist noch früher nachmittag und wir versuchen unser glück, noch eine strasse ins hochland zu erkunden. die 910 ist die einzige asphaltierte strasse, die ins hochland führt, weil sie zu einem
staudamm mit kraftwerk führt. und nur deswegen gebaut wurde, damit die lkw dort hinkommen, um das alles bauen zu können. eine handvoll serpentinen bringen uns rasch auf über 300 meter, dann
steigt der fahrweg ständig an und schon bald sehen wir die ersten restschneeflächen. und die kleinen pfützen frieren ein... und dann immer mehr schnee...
tja, und dann die erste schneewehe, die einen teil der fahrbahn verschluckt. huch! noch 20km bis zum staudamm? auf ca 700 meter ist hier der winter längst eingekehrt und auch nicht mehr gewichen.
die sonne schmilzt kaum was weg und es wird zunehmens eisiger. wir werden letztlich 19km vor dem ziel beschliessen, wieder umzukehren. da wo die F923 einmündet, ist eine "gute" stelle zum drehen.
also alles schon weiß, der schnee täuscht, alles ist gefroren. eine richtige entscheidung, mit jedem weiteren höhenmeter wäre die strecke noch vereister geworden, muss also nicht sein.
rückzug! leider fällt auch der abstecker nach laugarfell diesem wetter zum opfer, dort wäre ein heisser pot gewesen. vermutlich wäre aber die dazugehörige hütte auch schon dicht gewesen. naja,
war trotzdem schön hier oben!
wieder unten am lagarfljot beenden wir die umrundung und fahren auch die letzten schotterwege bis ganz hinten durch. auf dem rückweg kommen die schafe zum vorschein, stehen hier praktisch überall
rum. auch die hütehunde, die das auto gleich mal "in empfang" nehmen. alle lebensmüde, auch wenn wir im schritttempo vorbeifahren.
gut übrigens, dass wir nicht in den norden gefahren sind, da hat es so viel geregnet, dass es jede menge erdrutsche gibt.
jetzt geht wieder die suche nach dem ort los, wo nachts keine wolken sind und die nordlichter erscheinen können. wir fahren richtung küste, auf der 94 und stellen uns an die grüne hütte, die
kleine selbstbedienungsbude von Kiddi, einem erfinderischen isländer. aber es wird wieder nichts... auch wenn wir sterne sehen, aber kein grünes leuchten!
müde und enttäuscht geht es zurück nach egilsstadir auf den campingplatz. wieder über die 94, die eine einzige schlammige baustellenpiste zu sein scheint. zumindest war es ein abenteuer!
schwarzes schaf des tages
schof goldmann des tages
eis und schnee oben an der 910 im hochland auf ca 700m höhe
tolles büchlein!
weisses schaf des tages
SKRIDURKLAUSTUR, hier wohnte gunnar gunnarson, ein schöner ort!
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