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STORURD - was für eine tolle wanderung!

moin moin!! die sonne lacht und es ist 8 grad warm!!! ja wenn das kein wetter ist!!! das war ja so angesagt und entsprechend haben wir uns heute eine wanderung vorgenommen, die uns inzwischen mehrfach empfohlen wurde. und nun passt das wetter auch endlich wieder, also geht es los!
wir fahren erst wieder die 94 entlang (nicht ohne vorher im FELLABAKSTUR das tägliche belegte brötchen gegessen zu haben). die führt nach nordosten in richtung BORGARFJORDUR und man kommt dann erst wieder durch die matschige baustelle (die ist kilometerlang!!!) und dann vorbei am grünen häuschen von Kiddi. heute schaue ich mal rein in die gute stube. ein mini laden, selbstbedienung. aber bekannt wie ein bunter hund das ding, war sogar schon im deutschen TV und ein kurzer stop auch mal bei tageslicht darf schon sein!
dann fahren wir zur passhöhe und stellen den wagen ab. es ist noch vormittag und oben auf 400m ist es frisch. aber die sonne scheint. es gibt 3 routen, wir nehmen die in der mitte und hoffen, dass uns der schnee auf der höhe nicht den weg versperrt. also losmarschiert. der wind pfeift hier wie sau und ohne ohrenmütze geht da gar nichts. aber zu warm anziehen ist auch schlecht, denn wir müssen ja ständig hochwandern und kommen fast schon wieder ins schwitzen.
oben sind wir dann so auf 600-700 meter, mal mehr mal weniger und kommen sogar an einem berg vorbei, der den gleichen namen trägt, wie unser erster in akureyri: SULUR. das gibt es hier immer wieder, dass die namen mehrfach vergeben sind. nach 7km sehen wir dann nicht nur unser ziel, die türkisblauen seen von STORURD, sondern auch zwei junge belgier, die in ziemlich normalen klamotten hier unterwegs sind. die haben alle echt vertrauen... wir gehen ohne regensachen, navigation und notration essen-trinken kaum vor die haustür und das jungvolk springt ohne grössere vorbereitung in die bergwelt...
dafür haben sie aber auch diese unglaublich leuchtenden seen nicht gesehen bzw. wussten nichts davon. schade! als wir dort ankommen, müssen wir noch einen ziemlich wilden bach queren, sind aber dann "mittendrin". dieser see in einer seltsam flachen landschaft mit felsbrocken mitten in den bergen. surealer geht es kaum! wir machen hier auch unsere mittagspause und lassen uns die mitgebrachten süssen teilchen schmecken. dann geht es weiter.
schön ist, dass es hier sogar mal stempel und gästebücher gibt. also kann ich mein wanderbuch stempeln und uns gleichzeitig ins gästebuch einschreiben. immer was nettes und dann karin+paul+schof goldmann (travel-sheeep). unseren eigenen stempel schleppen wir seit wochen im auto mit, da hängt er nun und wurde dummerweise noch nicht einmal benutzt. wir sind echte profis...
auf dem rückweg geht es wieder über rauschende bergbäche, natürlich ohne brücke und mit gefahr, nasse füsse zu bekommen. zumal meine (neuen) wanderschuhe NICHTS taugen, null!! goretex? steht drauf, merkt man aber nichts von. eigentlich hätte ich die schuhe gleich in den bach tunken sollen, denn die folgenden kilomter auf dem rückweg sind fast alle komplett nasses terrain... egal wohin man tritt: wasser. entweder quellgebiete, oder wasseradern, oder sumpf. kaum ein meter ohne wasser. die schuhe sind in wenigen schritten nass und die füsse schwimmen und matscheln sich so durch.
das macht keinen spaß... einziger trost: es gibt BLAUBEEREN. und schon wieder werden wir überrascht, hier oben auf der höhe sind die beeren alle dick und prall und genau richtig!! wir futtern so viel es geht...
irgendwann kommen wir dann auch wieder näher an die strasse ran. so ca 3km davor sehen wir eine riesige herde RENTIERE, die oben auf der anhöhe grasen. als sie uns bemerken, werden wir erst begutachtet, dann trabbeln sie davon. das waren mindestens 20 tiere, toller anblick und schöne überraschung!! die spuren von denen haben wir ja schon auf dem hinweg im schnee immer mal gesehen. interessant ist auch, dass die im schnee kaum einbrechen. ich bin dagegen immer mal bis zum knie in den schnee gesunken, das rentier kann sich wohl besser halten. ich bin also kein rentier.
eines der jungen tiere wird allerdings den abend nicht mehr erleben, denn es liegt weiter oben und unterhalb einer felswand tot im hang. vermutlich haben sich die jungen gestritten und er ist abgestürzt. so ist das leider auch mal. vermutlich werden sich die polarfüchse und anderes getier über die extra ration freuen...
die 6 schafe im rosarot leuchtenden blattwerksteppich werden sicher nicht daran nagen, die wollen nur gras fressen und lassen sich auch nicht weiter stören. eigentlich sind ja alle schafe seit wochen eingesammelt, aber einige sind halt immer schlauer und entziehen sich der herbstlichen sammelaktion. ob die nun in den bergen bleiben oder freiwillig ins tal gehen? keine ahnung. es heisst, der nebel treibt sie ins tal, sonst eher nichts.
nach gut 6 stunden kommen wir dann zum auto zurück von dieser schönen wanderung. am ende mussten wir noch ein stück serpentinenstrasse gehen und konnten leider auch kein auto finden, das uns den berg hätte mit hoch genommen. erst kam keins, dann hielt keins und das dritte haben wir verpasst, als ich eine super abkürzung ansteuerte...
jetzt sind wir schon mal so weit im osten und fahren durch bis fast zum ende der strasse. im ort borgarfjördur gibt es einen tollen campingplatz, der ist zwar schon zu, aber man darf dort trotzdem stehen und ein öffentliches WC gibt es gleich nebenan. sehr vorbildlich, so was suche ich demnächst mal in den heimischen gefilden.
wir wollen hier wieder nordlichter suchen, hier ist es auf jeden fall ruhig und recht dunkel. gestärkt mit pizza und lokalem gebräu machen wir uns fertig für die jagd: wir liegen im auto und schauen zum fenster raus. immer und ständig. aber auch wenn der himmel wieder sterne leuchten lässt, grüne polarlichter sind nicht dabei. die gab es vor 2 wochen in dem ort, aber nicht heute nacht...

vegane leckere pizza!

die türkisblau leuchtenden gewässer vom STORURD

ein torfhaus in BORGARFJÖRDUR

schaf des tages

das tote rentier

die baustelle auf der 94

Kiddis's verkaufs-butze an der 94

blaubeersträucher

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